ARCTIC SPRING RACING KENNEL
"WUFF!!"
(= Hallo, hier bin ich)
(Tips und Anregungen für den „neuen“ Hundebesitzer)
Ausarbeitung von
Tanja & Ralph Petrasovits
“Arctic Spring Racing Kennel”
© copyright Ralph Petrasovits 2007/09 1/7
Herzlichen Glückwunsch !!!
Nun gehört auch Ihr zum Kreis der Hundebesitzer und habt Euch einen Welpen angeschafft. Zur Erleichterung des Einstiegs in die Freuden aber auch Entbehrungen und Umstellungen in Eurem
Lebenswandel möchten wir Euch nachfolgend ein paar nützliche Tips mit auf den Weg geben. Zu aller erst müßt Ihr Euch natürlich bewußt sein, daß Ihr einen Hund gekauft habt, der nicht mit einem Menschen oder einem Goldfisch zu vergleichen ist.
Die Tips, die wir für wichtig halten, erweitern auch wir tagtäglich, da auch wir immer wieder neu von unseren Hunden lernen. Euch wird es genau so ergehen, auch Ihr werdet Euren Hund lehren und im Gegenzug von ihm lernen.
Das Wichtigste vorab, logisch, aber immer wieder mißachtet:
Der Hund ist ein Rudeltier, das Rudel seid jetzt ihr, schon aus dem Grund darf ein Hund niemals
alleine und ausschließlich im Zwinger gehalten werden.
Ein Rudeltier wird Zeit seines Lebens versuchen, in der Hierarchie höher zu steigen, daher behandelt
das Tier entsprechend. Der Hund muß wissen, daß er der „Omega“ in Eurem Rudel ist, d.h. ganz
unten steht. Wir alle kennen aus Medien, Filmen oder Witzen den großen Rüden, der in der Küche die
Hausfrau besteigt... Spaß beiseite, exakt jenes Verhalten wird provoziert durch falsche Erziehung und resultierend fehlenden Respekt des Tieres.
Die ranghöheren dürfen die niederen Hunde besteigen, in jedem Rudel sehr gut zu beobachten. Dieses geschieht unter Rüden, unter Hündinnen, aber auch durch Hündinnen auf Rüden (was durch
Unwissenheit dann häufig als „andersrum“ belacht wird).
Unbedingt erwähnenswert ist auch die Tatsache, daß Ihr ein Individuum erworben habt. Hund ist
keinesfalls gleich Hund! Wie bei Menschen gibt es groß und klein, dick und dünn, begabt und
untalentiert, nervös und cool. Wenn Euer Hund sich als notorischer Jäger, Kläffer, Buddler,
Leinenzieher usw. entwickelt, obwohl Ihr offensichtlich in der Erziehung alles richtig gemacht habt, dann ist das halt so. Manche Dinge sind genetisch vorgegeben und lassen sich praktisch weder ändern noch großartig beeinflussen.
So, jetzt viel Spaß bei der Theorie, die Praxis vermittelt Euch dann schon Euer Winzling.
- Anschaffungen / Organisation
1) Tierarzt: Falls nicht schon geschehen, solltet Ihr Euch schleunigst einen Tierarzt in möglichst
näherer Umgebung suchen. Zu achten ist hierbei zum einen auf den guten Ruf des Arztes, zum
anderen auf die ständige Erreichbarkeit. Euch nützt kein Arzt, der zweimal die Woche jeweils eine
Stunde Sprechzeit hat. Was die Reputation / den Ruf betrifft: Hier muß man bedenken, daß Tierärzte
unseres Erachtens einen deutlich schwereren Stand als Humanmediziner haben. Erstens werden in der
Regel sowohl Hamster als auch Pferde behandelt und zweitens kann das Tier, im Gegensatz zu uns
Menschen, nicht mitteilen, wo ihm was wehtut.
Also: Mehr als eine Meinung einholen!
2) Halsband, Leine, Futter- und Wassernapf: Alles handelsübliche Artikel. Näpfe sollten aus Stahl
sein, da der kleine Wurm erstmal alles zerkauen wird, für Leine/Halsband können wir PE- oder PPFlachband
(Kunststoff) empfehlen, da am günstigsten und am haltbarsten, wesentlich besser als Leder.
HINWEIS: Halsbänder sind unseres Erachtens völlig unangebracht, haben sich jedoch über die
Jahrhunderte leider eingebürgert. Es ist absolut widernatürlich, ein Tier (oder auch einen Menschen)
am Hals zu ziehen, beim Hund besteht die große Gefahr des Versteifens der oberen Wirbel(-säule),
was sich jedoch erst im fortgeschrittenen Alter bemerkbar macht -> Führgeschirr anschaffen,
Halsband lediglich zur Befestigung von Adressanhänger oder Steuermarke benutzen.
3) Führgeschirr, auch Halbgeschirr: Dieses sollte jeder Hundebesitzer haben. Der Grund ist der, daß
der Hund während des Laufens an der Leine – auch vor oder neben dem Fahrrad – nicht Gefahr läuft,
sich zu strangulieren (Würgehalsbänder oder sogenannte „Teletakt“-Halsbänder (Elektroschocks) sind der größte Blödsinn und zeigen nur, daß die jeweils dazugehörigen Menschen entweder keine Ahnung von Hunden haben oder generelle Fehler in der Erziehung gemacht haben bzw. solche Utensilien, z.B. „Stachelwürger“, einfach nur ein brutales Äußeres verleihen sollen).
4) Futter: Hierbei können wir gerne aus unserer eigenen Erfahrung beraten. Wir haben jedoch schon
häufig beobachtet, daß bei Einzelhunden irgendwann das jeweilige Futter nicht mehr „schmeckt“ und
die Marke dann gewechselt werden muß. Zu mehr Informationen das Futter und die -inhaltsstoffe
betreffend möchten wir auf unsere Broschüre
„Die Ernährung von Leistungshunden“
verweisen, die auch zusammenfassend für alle weiteren Hunderassen Gültigkeit hat. Zum Ablauf der tatsächlichen Fütterung unten mehr.
5) Transport: Auch hier solltet Ihr bedenken, daß Euer (noch) kleiner Wurm mal größer wird, wobei
die Endgröße mit ca. 1 1/2 Jahren erreicht ist. Bereits heute solltet Ihr beachten, daß ein Hund nichts
auf einer Hutablage im Auto zu suchen hat, egal ob er da nun drauf paßt oder nicht. Sinnig ist auf jeden Fall das Anschnallen des Hundes, wobei der Gurt durch das Führgeschirr (siehe oben unter 3) gezogen wird -> ACHTUNG: Gurt nicht am Halsband befestigen, sonst wird der Hund stranguliert bei einer Vollbremsung.
Weitere Möglichkeit ist eine "Flugbox" oder Hundetransportbox, gibt es in verschiedenen Größen zu durchaus verträglichen Preisen. Auch hier solltet Ihr schon heute auf die benötigte Größe achten, sonst
müßtet Ihr laufend neue Boxen kaufen.
Mittlerweile hat der Gesetzgeber auch hier eine Regelung gefunden, die Größe von
Transportbehältnissen betreffend. Nachzulesen in der "Tierschutztransportverordnung".
ACHTUNG: Ihr dürft das Tier nicht körperlich überfordern, also keine Gewaltmärsche, Radtouren
oder Ähnliches. Das Primärwachstum, d.h. die Höhe, verbunden mit Knochengerüst usw., ist mit ca.
18 Monaten abgeschlossen. Erst dann ist der Hund körperlich voll belastbar, vom Kopf ist er erwachsen mit 2 ½ bis 3 Jahren, Hündinnen jeweils eher als Rüden. Wenn eine körperliche Vollbelastung in jungen Jahren (oder besser Monaten) regelmäßig stattfindet, z.B. ein Schlittenhund ab einem Alter von 9 Monaten voll im Team eingesetzt wird, riskiert man irreversible, d.h. nicht rückgängig zu machende Schäden. Denkt mal an die Zeit vor einigen Jahren, als die Olympiasiegerinnen im Turnen grundsätzlich
12jährige osteuropäische Mädchen waren; mit 20 Jahren hatten die einen Körperverschleiß (vor allem
Knochen / Knorpel / Gelenke) wie 60jährige...
- Welpentypisches
Der kleine Hund hat, wie wir Menschen, in seiner ersten Lebensphase Milchzähne, simpel begründet
in der Tatsache, daß auch beim Hund die Zähne nicht mitwachsen (im Gegensatz zu beispielsweise
Nagern). Diese sehr spitzen Zähnchen werden mit ca. 4-6 Monaten verloren, das richtige Gebiß
wächst nach.
Wie kleine Kinder, nimmt auch der kleine Hund alles „in den Mund“. Er wird also mit seinen spitzen
Hackerchen Eure Schuhe, Pflanzen, Kissen und Euch selber malträtieren, wenn Euch das nicht stört.
Spielzeug sollte her, was von den wertvolleren, vorgenannten „Beißopfern“ ablenkt. Wenn Spielzeug
aus dem Handel, kein Weichgummi, das wird zerfetzt und verschluckt. Hartgummispielzeug, alte
Schuhe, Holzknüppel o.ä. sind bestens geeignet.
Wichtig: Nie mit Steinen spielen oder schmeißen, da diese, wenn der Hund darauf rumkaut, die
Zähne zerstören, schlimmer, wenn verschluckt, zu Darmverschluß und Tod führen können!
"Wurfspiele": Manche Hunde lieben es abgöttisch, Bällen, Frisbees usw. hinterherzurennen und diese
dann fachgerecht zu zerlegen - oder auch zurückzubringen. Man sollte sich vor dem ersten Ballwurf im Leben des Hundes bewußt sein, daß der Hunde später nicht zwangsläufig differenzieren wird
zwischen einem Ball, der vor ihm weggliegt, einem Vogel, der gleiches tut oder einem Hasen, der
recht tief auch gleiches tut.
In den Augen des Húndes verfolgt er nur das, was sich schnell von ihm entfernt - in der Regel dann
nicht, um zu töten, sondern um zu spielen.
Wie gesagt: Bitte bedenken bzw. nicht später wundern!!
- Gewöhnung:
Der kleine Wichtel wurde seiner gewohnten Umgebung entnommen und sein „Rudel“ wird er auch erst mal vermissen. Aus diesem Grund muß Eure Zeit jetzt erst einmal, zumindest ein bis zwei
Wochen, gänzlich für den Junior da sein.
Laßt ihn nachts nicht alleine im Flur, im Keller oder sonstwo schlafen, da er das Alleinsein noch nicht
gewohnt ist.
Wenn er mit ins Bett darf bei Euch ist das am einfachsten, wenn nicht, macht ihm sein Lager direkt
neben dem Bett fertig, am besten so, daß ihn abends zum Beispiel ein heraushängender Arm beruhigt.
- Eine kleine Ecke im Schlafzimmer einrichten, wo er nicht raus kann (kein Tier beschmutzt
absichtlich sein Lager) -> im Schlafzimmer hört man den Hund auch am besten
- Generell sollte man mit dem kleinen Racker ca. alle 2-3 Stunden vor die Tür gehen, damit er sein
Geschäft (groß oder klein) macht. Nach übermäßigem Saufen (z.B. nach dem Fressen oder nach Spaziergang) nur eine halbe bis drei-viertel Stunde warten. Abends das letzte Mal gegen 22-23.00 Uhr rauslassen, morgens je früher desto besser (der erste Gang morgens führt nicht, wie gewohnt, an den Frühstückstisch, sondern vor die Tür!)
-Wenn er jault (auch nachts) muß er wahrscheinlich, also sofort vor die Tür bringen; so lernt er das am
schnellsten. Jaulen kann auch Heimweh sein, das gibt sich aber meist schon nach 1-2 Tagen.
- Zu Anfang ist das sicherlich stressig, aber wenn man das so durchhält, ist er meist nach 2-3 Wochen
absolut stubenrein (muß aber logischerweise immer noch regelmäßig, wie oben genannt, raus!).
- Füttern:
- Morgens und abends, möglichst ungefähr die Zeiten einhalten, jeweils die Hälfte der Tagesration in lauwarmen Wasser (ca. 0,5 Liter, max. 40°C) eingeweicht (wichtig: Hunde, gerade Welpen, haben
eine sehr empfindliche Verdauung, logisch, da sie auch anfangs nur Mamas Milch genossen haben.
Das Futter sollte anfangs richtig weich sein, ab einem Alter von ca. 3-4 Monaten eine kürzere
Einweichzeit).
Wichtig: Trockenfutter nie trocken füttern, da dieses dem Körper des Tieres zur Verdauung
sehr viel Flüssigkeit entzieht, kann auch durch Wassergabe nicht ausgeglichen werden.
Grundsätzlich eingeweicht !!
-> Was nicht gefressen wird, wieder wegnehmen und mit der nächsten Mahlzeit geben (Gesamtmenge
anpassen!). Nicht zwischendurch füttern oder Futter stehen lassen, sonst gewöhnt er sich das
unregelmäßige Fressen gleich an.-> Problem für Euch!!
-> Frisches Wasser (KEINE Milch oder Brühe oder ähnliches) muß immer für den Hund zugänglich
sein.
- Da Welpen sehr schnell verdauen, macht es nichts, wenn er ein bißchen rundlich ist, ganz im
Gegenteil. Welpen haben durch das Wachstum einen erhöhten Bedarf an Energie (Fett, Eiweiß etc)
und natürlich Mineralen. Satt füttern, bis er ausgewachsen ist (ca. 18 Monate), dann nach Anleitung
auf dem Futtersack füttern (z.B. Angabe des Herstellers ca. 10 Gramm pro Kilo Körpergewicht: Wiegt
der Hund ca. 20 Kilo, ergibt sich eine Futtermenge von ca. 200 Gramm am Tag). Ist der Hund
ausgewachsen, nur noch einmal täglich füttern (ist vor allem einfacher, beispielsweise auf Reisen).
-> Diese Mengen sind Richtmengen, müssen natürlich nach Agilität / „Verbrennung“ des Hundes
angepasst werden.
Wichtig: Nach dem Fressen nie toben, es kann Magendrehung auftreten, die meistens tödlich
endet, ca. 2-3 Stunden warten (zu erkennen an Erbrechen und Aufblähen des Bauchbereichs)!!
- Durchfall: Sollte er in den ersten paar Tagen Durchfall oder dünneren Kot kriegen oder nicht fressen,
dann macht das nichts, das ist nur die Aufregung. Tritt später Durchfall auf, dann folgende Punkte
beachten:
1) Hund 24 Stunden nüchtern lassen, meist ist dann schon alles in Ordnung.
2) Sollte er immer noch Durchfall haben, dann geschälten Reis ganz weich kochen und zusammen
mit dem Kochwasser und etwas Futter (zwei Teile Reis, einen Teil Futter) geben, bis der
Durchfall weg ist.
3) Sollte der Durchfall nach 2 Tagen noch nicht weg sein, sofort zum Tierarzt gehen,
eventuell hat er auch Würmer (beim Tierarzt vergangene Entwurmungen angeben).
Einmal pro Woche dem Hund etwas festes für die Kaumuskulatur geben, da die sich sonst, durch das
weiche Futter, zurückbildet (z.B. ein trockenes Brötchen oder einen trockenen Knust, erledigt auch
gleich die Gebißreinigung, auch Äpfel sind hierfür geeignet)
Wichtig: Schweinefleisch kann für Hunde den Tod bedeuten (Aujeskysche Erkrankung oder
Pseudowut), fast in jeder Wurst (auch "Kalbsleberwurst") ist Schweinefleisch.
- Erziehung:
- Am besten gleich anfangen, ihm Kleinigkeiten beizubringen. Beispiel: Wenn er sich zufällig
hinsetzt, das Kommando dazu sagen. Ansonsten dem Hund mit gutem Beispiel vorangehen, zum
Beispiel beim Überqueren einer Straße selber einen Augenblick stehenbleiben, damit der Hund merkt,
daß er da nicht einfach rüber rennen darf, dann auf Kommando losgehen.
- Den Hund aber nicht überfordern, also nicht zehn Sachen auf einmal versuchen beizubringen. Nicht
schimpfen, wenn es etwas länger mit dem Lernen dauert, kleine Kinder werden auch nicht erzogen
geboren.
- Kommandos: Ihr könnt die schwachsinnigsten Worte benutzen, wichtig ist bloß immer ein simples
kurzes Kommando einer recht simplen Aufgabe zuzuordnen, die Assoziation Kommando /
Auswirkung (klassisch: Platz !, Sitz !, Aus !). Die Kommandos müssen unterschiedlich klingen, da der
Hund das Wort natürlich nicht so versteht wie wir, sondern nur den Klang (hört Euch mal ägyptisch
an, dann versteht Ihr, was gemeint ist).
In unserer (menschlichen) Gesellschaft war und ist die antiautoritäre Erziehung modern, davon mag
jeder halten, was er will.
Der Intellekt eines Hundes ist jedoch in keiner Weise vergleichbar mit dem eines heranwachsenden
Menschen, abgesehen von den ersten Monaten (versucht Eurem Hund zu erklären, daß die Erde rund ist...) Mit unserem vierbeinigen Freund können wir Probleme nicht mit Früchtetee und
Räucherstäbchen diskutieren, die Erziehung beinhaltet folglich „Zuckerbrot und Peitsche“.
Auch der kleine Welpe verträgt sehr wohl leichte Schläge auf die Schnauze oder das Hinterteil, schaut
Euch an, wie die Tiere im Hunderudel „erzogen“ werden. Wenn er also partout nicht gehorcht und
immer wieder die guten Schuhe anknabbert oder ins Wohnzimmer pinkelt, besteht akuter
Handlungsbedarf.
Behandelt das Tier also nicht wie ein rohes Ei, nur weil er so süß dreinschaut, sonst bekommt Ihr
früher oder später ein Riesenproblem...
ÜBRIGENS: Die Geschichte, daß man einen Hunden nicht mit der Hand schlagen sollte, sondern mit einer Zeitung oder ähnlichem, da das Tier sonst Angst vor der Hand hat, gehört in der Reich der
Märchen und Legenden.
Man sollte sich jedoch über den Unterschied zwischen „schlagen“, „prügeln“ und „mißhandeln“ im Klaren sein, die beiden letztgenannten Methoden haben weder in der Kinder- noch in der Tiererziehung etwas verloren!!
- Impfung:
- Erste Impfung haben wir gemacht, mit ca. zwölf Wochen wiederholen lassen (wichtig, denn vorher
ist Tollwutimpfung nicht möglich), dann einmal im Jahr. Entwurmt sind die Racker jede Woche (1-8),
nochmal bei der Impfung mitmachen lassen. Bis zum Alter von ca. einem Jahr sollte man monatlich
entwurmen, danach alle 3-4 Monate.
Wichtig: Entwurmungskur wechseln, da Finnen resistent werden können. Die meisten Mittel
wirken nur gegen Spul- und Hakenwürmer, jährlich mindestens einmal gegen Bandwürmer behandeln
- Körperpflege:
- Regelmäßiges Baden oder Duschen ist völlig unsinnig, da der natürliche Schutz durch
Fettabsonderung gegen Kälte und Nässe degeneriert. Wir haben einmal einen Hund geduscht, da dieser sich beim Spazierengehen in menschlichen Exkrementen gewälzt hatte...
Sollte Euer kleiner Wichtel später gerne in Bäche oder Schlammpfützen springen, dann wäre dieses
wohl schon mal angebracht. Aber wenn Ihr, wie gesagt, einen Hund dauernd duschen wollt, vielleicht
weil dieser „nach Hund riecht“, solltet Ihr Euch eine Katze halten!
- Enthaaren sollte man einen „normalfelligen“ Hund eigentlich nur im Fellwechsel. Langfellige
Vierbeiner sollte man regelmäßig kämmen, um Verfilzung zu vermeiden. Die Bürste, vor allem solche aus Stahl, reizt, genau wie bei Menschen, die darunter liegende Haut, daher ist generell ein Kamm
vorzuziehen. Von diversen Bürstenmodellen könnte man lediglich weiche Kunsstoffbürsten empfehlen. Die Aktion dauert zwar länger als mit Stahldrahtbürsten, ist für den Hund jedoch angenehmer, weil schonender.
- Krankheitsvorbeugung / Parasiten
Gesunde Ernährung und Bewegung sind natürlich essentiell für ein funktionierendes Immunsystem.
Manche Dinge jedoch, wie z.B. Floh- oder Zeckenkontakt, lassen sich in der Regel schwer vermeiden. Gerade diese sollte man jedoch nicht unterschätzen. Eine bekannte Erkrankung durch Zecken ist die sogenannte (Lime-)Borrelliose, die akute und chronische Gelenkerkrankungen nach sich ziehen kann, in manchen Gebieten sogar - teilweise tödliche - Meningitis (Hirnhautentzündung).
Im Gegensatz zu anderen, durch beispielsweise Zecken ausgelöste Erkrankungen wie z.B. Babesiose,
Piroplasmose ist die Borreliose jedoch vergleichsweise harmlos. Vorgenannte lassen sich nach Infektion nicht mehr behandeln, der Hund bekommt starkes Fieber und stirbt in den meisten Fällen. Einziger Schutz ist die wirkliche Vermeidung von Parasitenbefall. Von sogenannten Floh- oder
Zeckenhalsbändern mag man halten, was man will, besseren Schutz bieten andere Mittel, welche
Tierärzte zur Verfügung stellen (z.B. Sprays u.a.)
In stark Zecken-verseuchten Gebieten sollte man die Hunde direkt nach dem Spaziergang auskämmen. Zecken beißen sich in der Regel nicht sofort fest, sondern suchen sich über mehrere Stunden ein „lohnendes Plätzchen“ auf dem Wirt.
Dieses ist zwar recht zeitraubend, dafür aber der wohl wirksamste Schutz.
Als ein weiteres großes Problem haben sich in den vergangenen Jahren wohl in sämtlichen Zwingern
Deutschlands Stechfliegen ergeben.
Bei den Vierbeinern mit Stehohren werden hier die Ohrspitzen, bei Schlappohren die „Knickfalten“
befallen. An anderen Körperpartien konnten wir noch keinen Befall beobachten.
Dieser Befall kann sich dermaßen extrem äußern, daß ganze Gewebepartien abgefressen werden. In
der Regel weist der Hund blutige Stellen auf bzw. Verkrustungen.
Dieses betrifft Euch wie gesagt nur, wenn Ihr einen Zwinger habt oder den Hund freilaufend haltet, im
Haus findet man diese Quälgeister selten.
Prophylaktisch kann man z.B. mit „Autan“ oder sonstigen Insektenabwehrmitteln behandeln (auf die
Ohren träufeln und verteilen) oder aber, auf die natürliche Art, mit entsprechender Bepflanzung
(Tagetes und Chrysanthemen beispielsweise enthalten Duftstoffe (Pyranthel), die Fliegen, Mücken etc. fernhalten).
- gängige Medikamente für die „Hausapotheke“ (Beispiele, keine Werbung!!):
Prophylaxe (für z.B. Auslandsaufenthalte) zur Stärkung des Immunsystems
- Sauerkrautwasser (ungesalzen aus dem Reformhaus), probiotische Joghurts ("LC1")
Bakterielle / viröse Infektionen (z.B. Durchfall, Husten, Schnupfen):
- Duphapen (Antibiotikum, subkutan oder intramuskulär zu spritzen)
- Tribrissen (Antibiotikum, Tabletten), zur Nachbehandlung
Würmer:
- Banminth, Coglazol (beide Spul-/Hakenwürmer), Drontal (zusätzlich Bandwürmer)
Wunden (Bisse, Schürfwunden), Entzündungen:
- Bepanthen (Salbe, Apotheke), Duphapen (Antibiotikum, subkutan oder intramuskulär
zu spritzen)
Gelenke (Entzündungen, Prellungen):
- Ichthiolan (Teersalbe, Apotheke)
Augen (Entzündungen, Vereiterungen):
- Bepanthen-Augensalbe (Apotheke)
Flöhe, Haarlinge (Hautparasiten)
- Exspot (Ampullen, äußere Anwendung, Tierarzt)
- „Flohpuder“ (diverse Hersteller)
-> grundsätzliche Behandlungen sind wie bei Menschen durchzuführen (z.B. Prellungen kühlen,
Wunden reinigen etc.). Nicht jeder kleine Kratzer oder Magenverstimmung bedarf einer sofortigen
medikamentösen Behandlung!!!!
Diese Tips ersetzen natürlich nicht den Gang zum Tierarzt, können jedoch recht hilfreich sein.
So, das war´s erstmal, wenn Ihr sonst noch irgendwelche Fragen habt, könnt Ihr jederzeit anrufen .
Viel Spaß mit Eurem neuen Familienmitglied, und nicht das Impfen und Entwurmen im Alter von 12 /
13 Wochen vergessen.
Tanja, Jana & Ralph Petrasovits
- ARCTIC SPRING RACING KENNEL -
© copyright Ralph Petrasovits 2007/09 7/7